Schritt 2: Aufmerksamkeit erhaschen


Die meiste Zeit des Tages sind eure Menschen i.d.R. ausser Hause. Aber selbst, wenn Sie zuhause sind (an Tagen, die sie "Wochenende" nennen), haben sie kaum Zeit für euch. Das ist ein absolut inakzeptabler Zustand, den es zu unterbinden gilt. Wenn eure Menschen also zuhause sind, sich aber mit unnützen Dingen beschäftigen, so bringt sie dazu, ihre Tätigkeit zu unterbrechen und stattdessen mit euch zu spielen.

Ein typisches Beispiel ist der Computer. Was der Mensch an diesem Kasten so faszinierend findet, wissen die Götter. Aber er sitzt manchmal stundenlang regungslos davor, blickt in einen Monitor und klimpert mit den Fingern auf der Tastatur herum. Zwischendurch schiebt er immer mal wieder ein kleines Kästchen herum, das klickende Geräusche von sich gibt.  Ich gebe zu, die ganzen Geräusche wirken auf uns Katzen sehr anziehend, und manchmal erweckt der Monitor auch unsere Aufmerksamkeit, weil sich dort Dinge bewegen. Aber grundsätzlich gilt; der Mensch soll seine Zeit sinnvoll mit uns verbringen, statt mit diesem toten Kasten. Also was tun? Wir Katzen haben da so unser eigenes Geheimrezept: Man greift am besten gemeinsam an, indem sich die eine Katze direkt zwischen Mensch und Tastatur legt (am besten auf die Unterarme) und die andere sich möglichst mittig vor den Bildschirm platziert. Damit schlägt man zwei Fliegen mit einer Klappe: Der Mensch kommt nicht mehr an die Tastatur ran UND er sieht so gut wie gar nichts mehr auf seinem Bildschirm. Ja klar, es kann natürlich passieren, dass der Mensch euch einfach hoch hebt und zur Seite schiebt. Das tut er manchmal, wenn ihm die Sache, an der er arbeitet, "wichtig" erscheint. Aber auch da gibt es einen Trick, der fast immer funktioniert. Diejenige, die vor der Tastatur liegt, muss sich jetzt wohlig strecken, dabei herzhaft gähnen, sich auf den Rücken drehen und die Pfötchen in Richtung Mensch strecken. Kein Mensch kann dieser herzallerliebsten Aufforderung wiederstehen. Er wird sofort damit beginnen, euch am Bauch zu kraulen und mit euch zu sprechen. Das honoriert ihr natürlich sofort mit lautem Schnurren. Diejenige, die vor dem Monitor sitzt, streckt sich nun ebenfalls, wobei sie einen gewaltigen Katzenbuckel macht (Menschen finden sowas süss), und dann schreitet sie elegant zum Menschen hin und reibt sich unter ganzem Körpereinsatz an ihm. Damit habt ihr euren Menschen im Sack! Es gibt für ihn kein Entkommen mehr. Er wird seine Arbeit unterbrechen und sich vollständig euch zuwenden. Jetzt wird geknuddelt und gestreichelt, was das Zeug hält…. aber natürlich nur solange, wie ihr Lust dazu habt. Wenn es euch irgendwann zu viel wird, verlasst ihr den Ort des Geschehens, ohne mit der Wimper zu zucken.


Anmerkung unserer Menschenfrau:

Sie empfiehlt an dieser Stelle allen Katzenhaltern, sich eine Tastatur mit Ein-/Ausschaltknopf anzuschaffen. Diese kleine aber nützliche Funktion kann unter Umständen grösseren Datenverlust  während einer Katzen-Attacke vermeiden.