Tierarzt? Nein danke!


Wirklich, wir lieben unsere Menschen ja, aber manchmal möchten wir sie einfach auf den Mond schiessen! Es ist eine absolute Sauerei, dass uns die beiden körperlich so überlegen sind, dass sie uns einfach einfangen und in Transportboxen sperren können. So geschehen diese Tage. Wir beiden dösten gemütlich und nichts ahnend im Wohnzimmer auf der Couch. Unsere Menschen gesellten sich zu uns - was sie ja oft tun - und streichelten uns liebevoll, während sie uns in ihrer unverständlichen Sprache vollbrabbelten. Wir schnurrten und genossen die Streicheleinheiten wie immer. Und dann kommt's! Ohne Vorwarnung wurden wir hochgehoben und in unser Spielzimmer getragen. Dort stehen immer zwei Transportboxen rum, denen wir keine grosse Beachtung schenken. Jetzt aber wurden wir einfach in diese Transportboxen gesteckt - jede von uns in eine eigene Box. Unerhört, dieses Benehmen! Und dann dieses Geschwanke, als unsere Menschen uns in die Garage runter trugen. Wir Katzen wurden mitsamt der Boxen ins Auto verfrachtet und los ging die Fahrt zum Tierarzt. Also, bei aller Liebe, was zuviel ist, ist zuviel! Wir haben unseren Unmut auf dem Weg zum Tierarzt laut kundgetan, was auch ein bisschen anstrengend war, wo doch die Fahrt ganze 20 Minuten gedauert hat. Als das Auto endlich hielt, wurden wir nicht etwa aus unserem Gefängnis befreit, sondern in ein Haus getragen. Dort mussten wir erst mal in unseren Boxen warten.

Das war schon komisch dort. All diese fremden Gerüche machten uns Angst. Und dann waren da noch andere Käfige mit weiteren Katzen. Auch ein grosser schwarzer Hund sass auf dem Boden, allerdings ohne Käfig. Keine Ahnung, wieso ausgerechnet der so frei rumsitzen durfte. Sowas nennt man Rassendiskriminierung! Während wir so im "Wartezimmer" rumsassen und leise vor uns hin meckerten, beugten sich immer wieder  Leute zu uns herab und schauten in unsere Boxen. Dabei machten sie unseren Menschen laufend Komplimente darüber, was für schöne Katzen wir doch sind. Zugegeben, das war ganz nett und unseren Menschen schwoll sichtlich die Brust vor Stolz.

Als wir dann endlich an die Reihe kamen, wurden wir in ein weiteres Zimmer getragen. Dort erwartete  uns  die Tierärztin, um uns zu untersuchen. Wir wurden nacheinander aus unseren Boxen geholt und auf einen kalten Tisch gesetzt. Dann wurde erst mal  das Gewicht ermittelt (die Waage hier ist viel bequemer als die zu Hause). Dann folgte ein Blick in unsere Ohren, in die Augen und ins Mäulchen. Es wurde Fieber gemessen und ein bisschen mit dem Stethoskop an uns rumgehorcht. Dann hiess es, es sei alles OK und wir wurden wieder in unsere Boxen verfrachtet. Was folgte, war die mühsame Autofahrt nach Hause, die wir beide natürlich wiederum lautstark kommentierten. Zuhause angekommen schmollten wir dann noch eine Weile, um unseren Menschen zu zeigen, dass man mit uns nicht alles machen kann!



Unser Fazit:

Traue keiner Transportbox, auch wenn sie lange Zeit reglos und unbenutzt in deinem Zimmer rumsteht! Mache stets einen Bogen darum. Und sollte das Unvermeidliche doch eintreten und man dich in eine solche Box stecken, so wehre dich mit aller Kraft dagegen! Die Menschen sollen ruhig ein paar tiefe Kratzer in ihrer Haut davontragen, um sich lange Zeit daran zu erinnern, was sie dir angetan haben! Und bei wiederholtem Missbrauch wende dich vertrauensvoll an die Katzenrechtsorganisation CATnesty international.