Die Barf-zubereitung


Einmal im Monat ist bei uns "Matsch-Tag".

An diesem Tag stehen unsere Menschen gut 4 Stunden in der Küche und bereiten für uns Katzen das Futter für die nächsten 30 - 40 Tage vor. Und wie das bei uns aussieht, zeigen wir euch hier mal ein bisschen ausführlicher:

Als Erstes muss natürlich das Rezept erstellt werden. Man wählt also die gewünschten Fleischsorten aus (am besten natürlich diejenigen, die uns Katzen am meisten schmecken) und beginnt dann, die Supplemente nach und nach hinzuzufügen.

Am einfachsten und sichersten geht das mit einem Barf-Rechner. Bei unseren Menschen kommt der Katzenfutter-Rechner von "einfach-barf" zum Einsatz. Es gibt verschiedene Arten, ein Rezept zu erstellen. Unsere Menschen erstellen immer ein grosses Sammelrezept, bei dem für alle verwendeten Fleischsorten eine gemeinsame Supplementen-Sauce berechnet wird. Die Fleischsorten werden dann später zwar getrennt abgefüllt, aber die Supplementen-Sauce ist überall dieselbe.

Ein fertiges Rezept kann zum Beispiel so aussehen:


Bei der Rezept-Erstellung  muss die Auswertung immer gut im Auge behalten werden. Nur so kann man sicher sein, dass das Rezept in sich stimmig und ausgewogen ist. Natürlich ist eine solche Auswertung nicht 100% genau (siehe Abweichungen der Nährstoffe im Fleisch je nach Fettgehalt oder auch danach, woher das Fleisch stammt). Trotzdem ist es ein guter Richtwert, an den man sich halten sollte.

 

So, das Rezept steht, das Fleisch ist eingekauft, und es kann endlich losgehen!

So ein Supplementen-Koffer sieht ein bisschen aus, als hätte man die halbe Apotheke zu Hause rumliegen. Das macht aber durchaus Sinn, denn auch beim Barfen mit Supplementen sollte eine gewisse Abwechslung gegeben sein. Also ist es vorteilhaft, wenn man mit verschiedenen Medikamenten arbeitet und bei jeder neuen Rezept-Erstellung ein anderes Supplement (gerne auch von einem anderen Hersteller) verwendet.

Ausserdem schmeckt uns Katzen nicht jedes Supplement gleich gut. Und wer glaubt, viel Bierhefe im Futter (für ein schönes Fell) wäre eine gute Wahl, der hat es sich mit uns aber ganz schön verscherzt (igitt). Da tun unsere Menschen gut daran, nur ein kleines bisschen Bierhefe ins Futter zu mischen und den Rest mit was anderem aus der Vitamin B-Gruppe zu supplementieren.

 

Die Supplemente werden exakt nach Rezept abgewogen. Dieser Teil der Barf-Zubereitung ist auch die aufwendigste und anstrengendste, weil sehr konzentriert und sorgsam gearbeitet werden muss.

Die meisten Supplemente, die man online in Barf-Shops beziehen kann, sind in Pulver-Form und können somit recht unkompliziert (je nach Waage auf 2- oder 3-Stellen nach dem Komma) abgewogen werden. Supplemente aus dem Suppermarkt hingehen liegen oft in Tablettenform vor. Hier bietet es sich an, diese von Hand (oder wie unsere Menschenfrau mit einer elektrischen Kaffeemühle) zu mörsern und sie so zu den übrigen Supplementen hinzuzugeben.

Das Gemüse kann je nach Geschmack von uns Katzen gewählt werden. In Frage kommen verschiedene Gemüsesorten wie z.B. Karotten, rote Beete, Salat, Zucchini, Gurke, sehr reife Tomaten, Kürbis usw.

Nicht geeignet sind hingegen "blähende" Gemüsesorten wie etwa Brokkoli, Blumenkohl, Hülsenfrüchte oder Kohlsorten. Das Gemüse sollte möglichst roh, geraspelt oder püriert verfüttert werden.

Statt Gemüse kann man auch Getreideflocken verwenden, diese jedoch grundsätzlich nur gut eingeweicht. Geeignete Sorten sind z.B. Hafer- und Dinkelflocken oder Kleie. Auch reine Faserstoffe wie Flohsamenschalen (natürlich auch hier sehr gut eingeweicht) können zugeführt werden.

 

Heute wurden mal Karotten mit Tomatenpüree verwendet. Eine Mischung, die sogar unserer Menschenfrau das Wasser im Munde zusammenlaufen lässt.

Einige Barf-Zutaten wie Hühnerleber, Regenbogenforelle u.ä. braucht es meist nur in relativ geringen Mengen. Da man diese Zutaten aber nicht grammweise kaufen kann, hat es sich bewährt, diese nach dem Einkaufen zu pürieren und sie anschliessend in Beuteln verpackt in den Tiefkühler zu geben. So kann man bei jeder Barf- Zubereitung gerade mal soviel auftauen, wie man braucht und der Rest wandert wieder in den Gefrierschrank für die nächste Verarbeitung.

 

So, die Supplemente sind nun also bereitsgestellt und müssen nur noch zusammen gemixt werden:

 

Zuerst werden die trockenen Supplemente zusammen mit den tiefgefrorenen Zutaten und etwas Wasser in den Mixer gesteckt. Dadurch können sich die ganzen Pülverchen schon mal auflösen und miteinander verbinden.

 

 

 

Zugegeben, so richtig lecker sieht dieser Smoothie nicht aus.


 

So, jetzt wird die Brühe noch mit dem restlichen Wasser und dem Gemüse zusammen gut durchgemischt. Ganz zum Schluss kommen noch die öligen Supplemente wie z.B. Lachsöl hinzu, und damit ist die Suppi-Sauce dann endlich auch fertig.

 

Das Fleisch wurde inzwischen in drei Bottiche verteilt; zweimal sortenrein (Huhn und Pute) und einmal Rind mit fleischigen Knochen, Hühnerherzen und -mägen. Dies entspricht dann auch den drei Mahlzeiten, die wir Katzen täglich bekommen. Bei uns hat es sich so eingebürgert, dass wir zu jeder Mahlzeit ein anderes Fressen bekommen. So bleibt unsere Ernährung in sich ausgewogen (die Supplemente wurden ja - wir erinnern uns - für alle Fleischsorten gesamthaft berechnet).

Das Fleisch wird anschliessend durch den Fleischwolf gejagt. Damit es keine zu kleinen Stücke gibt (wir Katzen wollen schliesslich was zu Kauen haben) wird mit einer Lochscheibe Grösse 8 und einem einflügeligen Messer gearbeitet. Mit diesem Gerät geht das Zerkleinern des Fleisches recht flott.


Über das

fertig gewolfte Fleisch...

... wird die Supplementen-Suppe gleichmässig verteilt, und....

... alles schön

miteinander vermischt.


Nun müssen die einzelnen Mahlzeiten nur noch portionsweise verpackt werden. Dazu werden sie exakt abgewogen. Unsere Menschen wollen nämlich unser Gewicht genau im Auge behalten. Besonders, seit wir kastriert sind, werden wir fast wöchentlich kritisch gewogen. Naja, Livi ist ja sowieso ein Leichtgewicht, aber ich, Shari, esse gerne ein bisschen über den Hunger hinaus.

 

 


Unsere Menschen haben im Keller einen alten, ausgedienten Gefrierschrank stehen, den sie für uns Katzen aufgehoben haben. Dieser Schrank wurde zum reinen Katzen-Futtertempel umfunktioniert. Hierin lagern all die feinen, sortenrein abgepackten Mahlzeiten und auch sonstige tiefgefrorene Leckereien wie Eintagsküken oder Mäuse.